Meine Philosophie
Ein gepfleger Hund sieht nicht nur gut aus, er fühlt sich auch wohl in seiner Haut.
Unsere Haushunde leben in der Regel sehr eng mit uns Menschen zusammen und nicht wenige der vierbeinigen Hausgenossen schlafen mit im Bett oder auf dem Sofa. Schon allein das sollte ein Grund sein, ein besonderes Augenmerk auf den Pflegezustand seines Hundes zu legen. Regelmäßige Untersuchungen auf Wurmbefall, Zeckenbehandlung und Kontrollieren auf etwaigen Flohbefall, gehören wohl zum Standard eines Hundebesitzers. Aber auch regelmäßiges Bürsten und Kämmen gehören zum Wohlbefinden eines jeden Hundes dazu. Selbst Kurzhaarhunde freuen sich über Massageeinheiten mit geeignetem Werkzeug. Vor allen Dingen wird sich der Hundebesitzer freuen, wenn durch das Kämmen mit Coat-King oder Ähnlichem sehr viel weniger Hundehaare auf Teppich, Kleidung oder im Auto zu finden sind, da durch das "Vertikutieren" die meisten Haare im Coat-King hängen bleiben. Bei Langhaarhunden ist Bürsten und Kämmen Pflicht damit das Fell nicht verfilzt. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern bietet den kleinen lästigen Untermietern (wie Flöhen) freundlichen Unterschlupf. Starke Verfilzungen können den Hund auch in seiner Bewegungsfreiheit einschränken und haben oftmals die Nebenerscheinung, dass der Hund durch Kratzen und Scheuern versucht sich dem lästigen Filz zu entledigen - das wiederum kann Kratzwunden, Entzündungen, herausgerissene Wolfskrallen usw. hervorrufen.
Der Besuch eines Hundesalon kann verschiedene Gründe haben:
Vorerst entscheidet sich der Hundebesitzer für einen Rassehund wegen seiner bestimmten Eigenschaften und Merkmale, die dem Hundebesitzer gefallen und er meint, dass diese gut zu ihm und seinen Lebensumständen passen. Meist gehört aber auch das Äußere des Hundes ebenso zu der Kaufentscheidung dazu. Überwiegend haben die Züchter ihre Hunde dem Rassestandard entsprechend getrimmt, so dass die neuen Hundebesitzer ebenso das Bestreben haben ihre Hunde so zurecht machen zu lassen. Viele der Rassestandards haben ihren Ursprung als der Hund noch Arbeitshund war und durch seine Fellbeschaffenheit die verschiedenen Arbeiten besser erledigen konnte. Allerdings haben die Zuchtrichter im Laufe der Jahre diese eigentliche Notwendigkeit der Hundefrisur oft aus den Augen verloren und es geht meist nur noch um "höher, weiter, besser". Also je länger das Fell (auch wenn der Hund kaum noch laufen kann, weil er über sein üppiges Fell stolpert), je höher und ausladener das Kopfhaar, je dichter und voluminöser, das Fell ist - desto besser fällt die Bewertung aus.
Der Pudel, bestes Beispiel. Ursprünglich eine Kreuzung aus Hüte- und Jagdhund, bekam von den Jägern den Popo freigeschoren damit er bei der Wasserarbeit nicht durch sein dichtes Fell nach unten gezogen wird, an den Gelenken ließ man "Puschel" stehen, damit die Gelenke vor dem eisigen Wasser geschützt wurden. Jagdhunden ließ man ihr borstiges, rauhes Fell damit sie vor Dornen, und Angreifern besser geschützt waren. Und es ist schwer vorstellbar, dass die Yorkshire-Terrier z. B. aufgrund ihres langen, seidigen, bis auf den boden reichenden Fells von den Menschen durch die Kanäle gejagd wurden um diese vor Ratten und Mäusen frei zu halten. Natürlich waren die ursprünglichen Yorkies wohl eher strubbelig im Fell.
Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Fellstruktur vieler Rassehunde verändert, weil wir Menschen einen kleinen, weichen und kuscheligen Sofahund bevorzugt haben.
Wenn ich mich nun für einen Rassehund entschieden habe, weil dieser meinen Wünschen und Lebensumständen am besten entgegen kommt, muss ich mich aber nicht zwangsweise auch für die rassetypische Frisur entscheiden. Wenn ich mich, aufgrund seines freundlichen, aufgeschlossenen Wesens für einen Bearded Collie entschieden habe, dann muss ich nicht zwangsweise sein langes Haar beibehalten und da er bei uns in Deutschland eher selten den ganzen Tag über bei dem Hüten von Schafen von der Sonne auf der Alm geblendet wird, darf er auch ruhig die Haar über den Augen gekürzt bekommen, um besseren Kontakt mit seinen Artgenossen aufnehmen zu können. Der Pudel wird auch eher selten in eisigen Gewässern Enten apportieren, also was spricht dagegen, dass er eine pflegeleichte, gleichmäßige Schur bekommt? Auch Malteser, Yorkie, Havaneser und Co. sind agile, bewegungsfreudige Hunde, warum muss das Fell bodenlang sein, damit sie den Boden besser auffegen, oder weil es so schön ist, wenn sich das Fell mit Wasser regelrecht vollsaugt und sie nach jedem Spaziergang gebadet und gefönt werden müssen?
Also im Prinzip ist für jeden Hund, jede Frisur geeignet, wenn sie dem Hund gut tut und keine gesundheitlichen Probleme bereitet. Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und sollten respektiert werden ;-)) . |
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